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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 109

1909 - Leipzig : Hirt
15. Kaiserin Augusta. 109 Nächstenliebe in Berlin, Potsdam und Charlottenburg sowie in der Umgebung von Koblenz. Ihrem Gatten war die Kaiserin eine teilnehmende Lebensgefährtin, ihren Kindern eine gute Mutter, dem Lande eine liebevolle Fürstin. Ihr schwächlicher Gesundheitszustand brachte es mit sich, daß sie während des Sommers dem Geräusche des Hofes entfloh, um in Baden-Baden oder in Koblenz ein stilleres Leben führen zu können. Trotz der äußern Trennung blieb sie immer im Geiste mit ihrem Gemahl vereint; brieflich nahm sie an seinen Sorgen und Arbeiten Anteil, und der Kaiser machte ihr von jedem wichtigen Ereignis eingehende Mitteilung. Die erste Botschaft der glänzenden Waffentaten der deutschen Heere sandte Kaiser Wilhelm stets an seine Gemahlin. Vortrefflich sorgte sie für die Erziehung ihrer Kinder. Mit den Lehrern besprach sie den gesamten Unterrichtsplan, wohnte häufig dem Unterrichte persönlich bei und wachte mit Strenge über deren Fleiß. Sie wollte ihre Kinder nicht in stolzer Abgeschlossenheit von den übrigen Menschen erzogen wissen. Wie sie selbst in ihrer Jugend nicht verschmäht hatte, mit den Kindern eines benachbarten Müllers und Köhlers im Walde zu spielen, so wollte sie auch, daß ihre Kinder „menschlich mit Menschen" umgehen lernten. Nicht bloß ihren Kindern, auch ihren Untertanen war sie eine gute Mutter. Die Wunden, die der Krieg dem Lande schlug, suchte sie nach Kräften zu heilen. Sie richtete Lazarette ein für die Verwundeten, sandte Verbandstoffe und Lebensrnittel auf die Kriegsschauplätze, sorgte für die Hinterbliebenen Witwen und Waisen der gefallenen Krieger, ging selbst von Krankenbett zu Krankenbett, um den Leidenden Trost, Mut und Gottvertrauen einzuflößen. Bei ihrer Fürsorge für Kranken- und Waisenhäuser kannte sie keinen Unterschied der Konfession; katholische wie evangelische Wohltätigkeitsanstalten erfreuten sich der gleichen landesmütterlichen Liebe, und in ihrem Testamente hat sie ebenfalls keinen Unterschied gemacht. Stets war sie darauf bedacht, „den Frieden zu fördern, Streitigkeiten zu schlichten, Härten zu mildern". Dienstboten, die eine Reihe von Jahren ihrer Herrschaft treu gedient hatten, schmückte sie mit einem goldnen Kreuze; Frauen und Jungfrauen, die sich den Werken der christlichen Nächstenliebe mit Eifer und Hingebung widmeten, belohnte sie durch Verleihung des Luisenordens. So ist die erlauchte Fürstin ihrem Volk ein erhabenes und erhebendes Vorbild geworden. Selbst einst ein fleißiges und lernbegieriges Kind, ruft ihr Beispiel den Kindern zu: „Seid fleißig, wie ich es war!" Ihre reine Freude an den Schönheiten der Natur mahnt die heranwachsenden Jungfrauen zur Herzensreinheit. Indem sie Wohltaten spendend, Leiden lindernd einherging, predigte sie ohne Worte christliche Nächstenliebe.

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 72

1888 - Berlin : Hertz
72 Markgraf Johann als Statthalter; seine ärmliche Hofhaltung. thum Rügen, und erließ an die Herzöge von Wolgast Gebotsbriefe, den Kurfürsten an der Besitznahme nicht zu hindern. Diese Fürsten leisteten jedoch dem kaiserlichen Befehl Widerstand und erst nach vielen Verhandlungen kam es durch Vermittelung der Herzöge von Mecklenburg zu einem Vertrage in Prenzlau, nach welchem der Kurfürst diejenigen pommerschen Ortschaften behielt, die er in Besitz hatte, während das Uebrige — und das war der größte Theil des Landes, — den Herzögen von Wolgast als märkisches Lehen verbleiben sollte. Nach kaum zwei Jahren wurde dieser Vertrag von dem jungen Herzog Boguslaw von Wolgast gebrochen, indem er als selbstständiger Fürst regieren und die Lehenspflicht gegen Brandenburg nicht anerkennen wollte. Mit nur geringen Schaaren rückte Albrecht kühn gegen den Feind und bewährte auch hier seinen alten Kriegsruhm, aber auf die Vorstellungen der Herzöge von Mecklenburg kam es wieder zum Vergleich, und es wurde nun festgestellt, .beide Theile sollten behalten, was sie inne hatten, Boguslaw's gestimmtes Land aber beim Erlöschen seines männlichen Stammes an Brandenburg fallen. Albrecht ließ sich an diesem Vertrage genügen; besonders weil der Kaiser auf einem größeren Schauplatze, in den Fehden mit Burgund seines ruhmvollen Armes bedurfte. Derselbe vertraute ihm die Anführnng des Reichsheeres an, aber der tapfere Fürst fand dort, da es zu wichtigeren Schlachten nicht kam, nicht die gehoffte Gelegenheit zu glänzenden Waffenthaten. Markgraf Johann als Stattbalter. Während er selbst nun theils im Dienste des Reichs, theils in Franken abwesend war, ließ er die Marken von seinem Sohne Johann regieren, den er im Jahr 1476 auch ganz und gar zum Statthalter bestellte. Johann war bemüht, den Mißmuth, welchen Albrecht's schroffes Auftreten bei den Märkern erzeugt hatte, durch mildes, leutseliges Verfahren allmälig zu beschwichtigen, was ihm zum Theil auch glückte. Sein Leben und seine Hofhaltung bildeten durch Bescheidenheit, ja Aermlichkeit eilten merkwürdigen Gegensatz gegen die große Pracht und Herrlichkeit an Albrecht's Hofe. Der Aufwand, in dem sich der Vater gefiel, kostete natürlich große Summen und verzehrte auch die Einnahmen aus der Mark. So sparsam Johann war, so konnte er doch nimmer genug Geld nach Franken schicken; er verkaufte das ganze markgräfliche Silbergeschirr, aber Alles reichte nicht hin, und was das Schlimmste war, er selbst gerieth fortwährend in die größte Verlegenheit. Während Albrecht bei den Festen in Franken und Baieui durch sein prächtiges Gefolge Alles in Staunen versetzte, wußte fein Sohn in der Mark nicht, woher er einige hundert Gulden nehmen sollte, um die Zinsen einer alten Schuld zu bezahlen. Er klagt in den Briefen an seinen Vater, wie er in Mangel ist an Teppichen, Bettgewand, Laken, Sammetpolstern, Tischtüchern und Silbergeschirr, weil er Alles nach Franken geschickt; wie er alles zur Hofhaltung Nöthige borgen, täglich in Jammer und Aeitgsten leben und tägliche Mahnung leiden müsse. Seine Hochzeit mit Margaretha, der Tochter des Herzogs von Sachsen, mit welcher er langst verlobt ist, muß immer wieder unterbleiben, weil er das nöthige Geld nicht aufbringen kann. Der Vater ertheilt ihm guten Rath, wie er die Hochzeit einrichten soll, aber Geld giebt er ihm nicht. Endlich im Jahre 1476 wurde die Vermählung gefeiert, aber in gar bescheidener Weise und weit entfernt von dem Glanze, mit welchem der Vater bei der baierschen Vermählung aufgetreten war.

3. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 41

1888 - Berlin : Hertz
Die Quitzows. 41 daß er im Bunde mit den magdebnrgischen Raubrittern in die Feldmarken der Stadt Brandenburg einfiel und große Viehheerden räuberisch forttrieb. Als das Land über eine solche Statthalterschaft bei Jobst Klage führte, kam dieser nach der Mark, setzte Hans von Qnitzow ab und machte an seiner Statt die Herzoge von Mecklenburg zu Landeshauptleuten. Da verbanden sich die Qnitzows mit den Herzögen von Pommern und den Grafen von Rnppin und begannen ungehindert neue Raubzüge in den Marken. Im Sturme wurde die Stadt Straußberg erobert, ein Theil der Bürgerschaft daraus vertrieben und bis in die Nähe von Berlin verbreiteten die räuberischen Schaaren Schrecken und Jammer. Auch die magdeburgischeu Ritter fielen wiederum in das Land ein, aber ein tapferer Ritter, v o n M a n t e n f f e l, stellte sich an die Spitze der Bürger Brandenburgs und schlug sie nach blutigem Kampfe aus dem Lande heraus. Um dem verwegenen Treiben der Quitzows Einhalt zu thun, ernannte Jobst den Grafen Günther von Schwarz bürg, einen ehrenwerthen, wohlgesinnten Mann, zum Statthalter, aber die Quitzows gaben demselben von vorn herein auf die frechste Weise zu verstehen, wie wenig sie sich vor ihm fürchtete»; denn als der neue Statthalter eben heranzog und bei Tangermünde über die Elbe fitzte, erwartete ihn Dietrich mit einer Ranb-schaar in einem Versteck, nahm ihm vor seinen eigenen Augen sein ganzes Gepäck fort und ritt hohnlachend davon. Als Günther sein undankbares Amt, in welchem ihn Jobst nicht unterstützte, bald darauf wieder niedergelegt hatte, waren die Quitzows und ihre übermüthigen Genossen vollends die Herren im Lande. Ungehindert zogen sie mit ihren Schaaren umher, plünderten und brandschatzten Alle, welche sich nicht mit ihnen durch freiwillige Geldopfer abfinden wollten. Viele Städte demüthigten sich ohne Widerstand unter ihrer Herrschaft und thaten ihnen sogar alle Ehre an. In Berlin gab man ihnen große Festlichkeiten, wobei, wie eine Chronik erzählt, „köstlicher Wein, allerlei Saitenspiel, und was dergleichen mehr znr Freude und Fröhlichkeit dienen möge, gewesen. Abends geleitete man die Gäste mit Laternen, Fackeln, Gesängen und anderen Freudenbezeugungen nach Hause/' Natürlich mußten die Srädte ihren in solcher Art verehrten Freunden und Beschützern außer den Schmausereien auch reiche Geldgeschenke machen. — Soweit ging der Ueber-muth der Quitzows, daß, als Herzog Jobst wieder einmal selbst in der Mark war und den Herzog Johann von Mecklenburg unter sicherem Geleit auf sein Fürstenwort nach Berlin kommen ließ, die Ritter Hans und Dietrich denselben bei Liebenwalde überfielen und gefangen nach ihrem Schlosse Plaue schleppten. Jobst war so ehrvergessen, daß er, statt sie dafür zu züchtigen, die Beute mit ihnen theilte. Die Quitzows wußten feine ewige Geldnoth zu benutzen und durch Bewilligung reichlicher Abgaben von ihrem räuberischen Verdienste seine Gunst zu gewinnen, so daß sie seinethalben ungestört ihr Unwesen forttreiben konnten. Herzog Johann von Mecklenburg versuchte nun mit Hülfe eines Bäckers von Brandenburg aus seiner Gefangenschaft zu entfliehen. Schon war er über das Eis der Havel gegangen. Aber Hans von Quitzow entdeckte die Flucht, ließ eiligst seine Leute zu Pferde steigen und jagte mit ihnen und den losgemachten Hunden der Spur des Flüchtlings nach, den sie vor Frost halb erstarrt in den Kerker zurückbrachten. Die Bürger von Brandenburg hatten versucht, sich den wilden Schaaren entgegenzusetzen, aber Haus

4. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 178

1888 - Berlin : Hertz
178 Die Steuern und die Stände. Heer nach und nach um fast die Hälfte und die besonders kostbare Reiterei um zwei Drittheile vermindert, weil die zur Erhaltung der Truppen nöthigen Summen fast unerschwinglich waren; dennoch blieben die Steuern sehr hoch, und nur durch den strengen, unbeugsamen Herrscherwillen des Fürsten konnten sie erzwungen werden. Die Hauptsteuer war die Accise, welche bald von allen Gegenständen des täglichen Verbrauchs, von Getreide, Getränken, Fleisch und Lebensmitteln aller Art, von Kaufmanns - und Fabrikwaaren, von liegenden Gründen, von dem gehaltenen Vieh und anch für die Betreibung von Handel und Gewerbe selbst erhoben wurde. Außerdem wurde eine Stempelsteuer eingeführt. Den Ständen wurde nun bei der Bewilligung aller dieser Steuern nicht mehr viel freie Bestimmung gelassen: sie durften überhaupt nur vierzehn Tage versammelt bleiben und über nichts Anderes, als über die ihnen vorgelegten Anträge berathen, damit nicht, wie früher oft geschehen, die Zeit mit der Verhandlung von allerlei Forderungen und Bedenken verbracht würde. Dabei wurde ihnen von vorn herein mitgetheilt, daß, was sie zu wenig bewilligten , sofort auf die ländlichen Besitzungen vertheilt und militärisch beigetrieben werden würde. Wenn sie Beschwerdeschristen einreichten, so erhielten sie dieselben meistens unbeantwortet zurück. Die bewilligten und nicht bewilligten Steuern wurden mit der größten Strenge eingezogen. Die Stände in Preußen erklärten schon im Jahre 1674 gerad heraus, sie wünschten gar keinen Landtag mehr und hätten um keinen gebeten, weil seit des Kurfürsten Regierung jeder Landtag nur eine Vermehrung der Abgaben gebracht habe. Friedrich Wilhem erwiderte, er fände es auch seinerseits gar nicht nothwendig, daß sie wieder berufen würden, da sie nur neue Beschwerden erhöben und dem Lande nichts als Unkosten verursachten. Es trat immer mehr hervor, daß er völlig unabhängig von den Ständen regieren wollte und seine Souverametät geradezu als unumschränkte Herrschaft verstand. So sehr wir nun die Erfolge seiner Regierung als heilsam für Preußen rühmen müssen, so ist es doch nicht zu verwundern, daß seine Unterthanen, zumal die vor Kurzem erst ganz mit Brandenburg vereinigten Preußen, zunächst nur den schweren Druck der neuen Negierungsart hart empfanden. Dieselben hatten keine Ahnung von den großen Zwecken, die er zum Heil und Ruhm des ganzen Vaterlandes verfolgte, und waren deshalb zu Opfern für diese Zwecke weniger bereit. Der Kurfürst selbst aber behielt das Ziel, einen großen Staat zu bilden, immer fest im Auge, und auf dieses Ziel ging er alles Widerstandes und alles Murrens ungeachtet mit sicherem Schritte los. Sorge für Handel und Gewerbe. Vor Allem war er darauf bedacht, Handel und Wandel selbst in jeder Beziehung immer mehr zu heben, in der That der sicherste Weg, um mit der Wohlfahrt des Landes auch die Aufbringung hoher Steuern leichter möglich zu machen. Wie sehr ihm die Förderung der Manufacturen und Fabriken am Herzen lag, zeigt eine Verordnung im Jahre 1678, in welcher er sagt: Die Erfahrung lehre, daß eines Landes Wohlfahrt und Aufnehmen hauptsächlich aus inländischen Manufacturen herfließe, daher habe er ans landesväterlicher Vorsorge dahin getrachtet, auf was für Art neue Gewerke und Manufacturen in seinen Ländern gemacht würden und Gerbereien, Draht-, Sensen- und Blechhammerhütten

5. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 126

1888 - Berlin : Hertz
126 Ursachen des dreißigjährigen Krieges. formirten Söldnern den Durchzug zur Hülfe des reformirten Böhmen« königs gestattete, und hätten sie am liebsten von der Grenze abgehalten. Anfangs ging alles ziemlich ruhig, bis die Sölbner, mit bcm ihnen vom Kurfürsten gewährten Unterhalt nicht zufrieben, sich auf Raub und Gewaltthat legten, so daß die Banern vor ihnen in die Stabte flüchteten, und die kurfürstliche Regierung selbst die Ritter und Städte zum Schutz gegen sie aufbieten mußte. 2lls nun die Söldner sich der Hauptstadt näherten, entstaub ba eine gewaltige (Währung. Vergeblich war es, daß dem Volk die Versicherung gegeben würde, die Fremben sollten gar nicht in die Stadt eingelassen werben, — die Lärmtrommeln würden geschlagen, die Bürger griffen zu ihren Waffen und eilten auf die Sammelplätze. Bald staub die ganze Bürgerschaft unter Waffen; der Kanzler, welcher in Abwesenheit des Fürsten die Leitung der Geschäfte hatte, sah ein, daß er mit Vorstellungen und mit Gewalt nichts ausrichten könnte und ließ die Sache gehen, wie sie gehen wollte. Die Englänber zogen inbeß an der Hauptstabt vorüber, welche nach zwei Tagen wieder zur Ruhe kam. Der Kurfürst, der damals in Preußen war, äußerte sich sehr ungehalten über solche Auftritte, ließ sie aber ungestraft hingehen. „Es werbe schon eine gelegenere Zeit kommen, solche muthwillige Buben zur Strafe zu ziehen." So staub es in den Marken, als der dreißigjährige Krieg sich den Grenzen derselben immer mehr näherte, und es unvermeidlich wurde, daß auch Brandenburg sich an demselben betheiligte. 19. Der dreißigjährige Krieg (1618 — 1648). Ursachen des Krieges. Der Religionskrieg, welcher Deutschland dreißig Jahre hindurch erschütterte, mußte früher ober später nothwenbig zum Ausbruch kommen, weil der sogenannte Religionssriebe, welchen Katholiken und Protestanten (1555) zu Augsburg geschlossen hatten, keine von beiben Parteien wirklich fcesriebigt, babei aber den Katholiken zu viel Macht eingeräumt hatte, als daß sie sich nicht hätten versucht fühlen sollen, alles Verlorene wieber zu erringen und den Protestantismus ganz zu unterbrücken. Rur btejenigen Protestanten waren in den Rcligionsfrieben eingeschlossen, welche schon bamals dem augsburgischeu Bekenntniß zugethan waren; hierdurch war der weiteren Verbreitung der Reformation ein bebentenbes Hinderniß entgegengestellt, noch viel mehr aber durch den sogenannten „geistlichen Vorbehalt," nach welchem alle Geistlichen, welche später noch zur evangelischen Kirche übertreten wollten, ihre Pfrünben verlieren mußten. Die Protestanten konnten mit bcr ihnen hierdurch bereiteten Lage keineswegs zufrieben fein, die eifrigen Katholiken aber meinten, daß benselben schon viel zu viel eingeräumt sei; besonders seitdem der neu gestiftete Jesuitenorden sich die Bekämpfung des Protestantismus zur Hauptaufgabe gemacht hatte, richtete sich das Bestreben der eifrigen Katholiken überall auf die Beschränkung der von den Protestanten bereits erworbenen Rechte. Den Gegnern berselben kam babei die Spaltung und Feindschaft im protestantischen Lager selbst zu Statten: ba sich nicht nur die Anhänger Luther's einerseits und Calvin's andrerseits, sonbern auch wieber die einzelnen Meinungen der lutherischen Kirche selbst unaufhörlich anfeindeten und verfolgten, heftiger fast, als es selbst zwischen

6. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 140

1888 - Berlin : Hertz
1-40 Noth der Marken. Schon im nächsten Jahre (1636) verfolgte Baner die Kaiserlichen von Pommern aus durch die Marken. Fast ein volles Jahr hindurch drängten sich jetzt die feindlichen Heere mit abwechselndem Glücke hin und her, und das unglückliche Land seuszte in tiefem Elende unter dem Fußtritt der wilden Schaareu. Brandenburg war nicht ergiebig genug, um die zahlreichen Truppen so lange Zeit hindurch zu ernähren und der rohe Soldat suchte durch Grausamkeiten und Gewaltthaten aller Art entweder die letzte Habe der armen Landleute zu erpressen, oder sich auf viehische Weise an den Schuldlosen zu rächen. Man fragte nicht danach, ob man es mit Freunden oder mit Feinden zu thun habe, und die Kaiserlichen gingen mit den unglücklichen Märkern nicht um ein Haar besser um, als die Schweden. Verheerende Seuchen gesellten sich hier, wie überall,, zu dem Elend: die Leichen blieben nnbegraben vor den Hütten und^ auf den Straßen liegen und dienten oft den verwildert umherstreifenden Hunden zum Fraße. Im Jahre 1636 wurde besonders die Hauptstadt Berlin von dem schwedischen General Wrangel hart bedrängt; der Kurfürst hatte sich mit Schwarzenberg und dem Hofe nach der Festung Peitz geflüchtet, aber die Stadt mußte eine schwere Brandschatzung über sich ergehen lassen, an 30,000 Thaler zahlen und eine fast unerschwingliche Menge von Lebensmitteln, Kleidungsstücken, und Bedürfnissen aller Art aufbringen. Da das baare Geld nicht hinreichte, so mußten die Bürger ihr goldenes und silbernes Geräth mit herbeibringen, welches nach willkürlicher Schätzung für Geldeswerth angenommen wurde. Auch dort kam die Pest hinzu, um die Drangsale der schweren Zeit zu vermehren; sie wüthete so stark, daß im nächsten Jahre beinahe zweihundert Häuser leer standen. An jener Zeit starb Bogislav Xiv., der letzte Herzog von Pommern, und das Land hätte nun ohne Weiteres an Brandenburg fallen müssen; der schwedische Gesandte Steno Bielke aber erklärte den Ständen, er könnte nicht zugeben, daß Schwedens Feinde die Regierung des Herzogthums übernähmen. Georg Wilhelm, hierdurch von Neuem gereizt, verband sich um so entschiedener mit Kaiser Ferdinand Iii., welcher in demselben Jahre (1637) an die Stelle seines Vaters Ferdinand Ii. getreten war. Der Kurfürst warb mit kaiserlicher Unterstützung ein Heer von siebentausend Söldnern, und der Krieg wurde mit ueuer Kraft gegen die Schweden begonnen. Die Marken und Mecklenburg kamen wieder in die Hände der Kaiserlichen, wogegen die Schweden sich in Pommern behaupteten und dasselbe ganz wie eine schwe-dische Provinz regierten. Im nächsten Jahre erhielten sie neue Verstärkungen aus Schweden, und Baner drang wieder siegreich in den Marken vor. Alles Elend, was Brandenburg schon erfahren hatte, war nicht mit den Schrecknissen zu vergleichen, welche der jetzige Rückzug der Kaiserlichen über das arme Land brachte. In Städten und Dörfern wurde von denselben schlimmer als je gewüthet, ohne Schonung alle Häuser, Kirchen und selbst die Gräber erbrochen, alles Geräth, was nicht mit sortgeschasst werden konnte, zerschlagen und zerstört, den Einwohnern Koth in die Nasen, Ohren und Hälse gegossen, (was man spottweise den schwedischen Trunk nannte), und durch andere Martern jeder Art Geld erpreßt. Als die Noth in der Mark am höchsten gestiegen war, verließ der Kur-

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 141

1888 - Berlin : Hertz
Klagen des Berliner Stadtraths; Georg Wilhelm's Tod. 141 fürst das unglückliche Land und begab sich nach Preußen (1639). Seine eigenen Kriegsleute aber bedrängten die armen Brandenburger fast eben so schwer, wie die fremden Heere. Der Stadtrath von Berlin sah sich veranlaßt, eine Beschwerde an den Kurprinzen Friedrich Wilhelm zu richten, worin es heißt: Freund und Feind hätten das Land zur Wüste gemacht. Viele Offiziere müßten unterhalten werden und lebten herrlich, ohne die Mannschaften zu halten, für welche sie Sold iu großen Summen zögen, während die Gemeinen verhungerten oder fortliefen. Vor den kurfürstlichen Reitern sei kein Stück Vieh, ja kein Mensch sicher, weshalb der Ackerbau gar nicht betrieben werden könne, alle Geschäfte und Nahrung hörten auf. Städte und Dörfer ständen wüste. Auf viele Meilen weit fände man weder Menschen noch Vieh, weder Hund noch Katze. Dennoch würden die Kriegssteuern mit Gewalt beigetrieben. Den Bürgern habe man Häuser, Aecker, Gärten, Wiesen und Weinberge genommen und den Offizieren gegeben, die von Steuern frei wären, wodurch die übrigen Bürger überlastet und genöthigt würden, zu entlaufen. Die Rathsdörfer lägen in Ascke, die Beamten, Kirchen-und Schullehrer könnten nicht besoldet werden; viele hätten sich beeilt, durch Wasser, Strang und Messer ihrem elenden Leben ein Ende zu machen, und die Uebrigen wären im Begriffe, mit Weib und Kind ihre Wohnungen zu verlassen und in das bitterste Elend zu gehen. Der Kurprinz vermochte damals solch bitterer Noth noch nicht abzuhelfen, dem Kurfürsten Georg Wilhelm aber fehlte es an der geistigen und sittlichen Kraft, um irgend welche Anstrengungen zur Abwendung der Greuel und Drangsale des unheilvollen Krieges zu machen. Mit neuer Gewalt droheten die Kriegsgefahren über die Mark hereinzubrechen, als — der Kurfürst am 20. November 1640 in Preußen starb und sein einziger Sohn, Friedrich Wilhelm, die Regierung antrat. Georg Wilhelm ist der einzige hohenzollernsche Fürst, dessen Regierung nur Trübsal über die brandeuburgisch-preußischen Lande gebracht hat. Wenn ihm auch die Schwierigkeiten der unglückseligen Zeit, in welcher er das Scepter führte, einigermaßen zur Entschuldigung dienen mögen, so ist doch unverkennbar, daß vor Allem seine eigene Schwäche und der Mangel an Erkenntniß seiner hohen Aufgabe ihn hinderte, die wichtige Rolle zu spielen, zu welcher gerade damals ein brandenburgischer Fürst berufen war. Zum Glück für unser Vaterland ließ die Vorsehung auf diesen schwachen Fürsten einen Mann folgen, dessen kräftiger Geist und Wille das Unheil der vorhergegangenen Zeiten zu tilgen wußte.

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 219

1888 - Berlin : Hertz
Friedrich Wilhelm's Selbstthnigkeit; die Aushebung und Werbung. 219 ordnet und ändert die Verfassung und Verwaltung des Staates; wenn die Stände widersprechen wollen, so sagt er gerad heraus, daß er „die Junkers ihre Autorität rniniren werde." „Ich stabilire die Souveränität," sagte er, „wie einen Kocher de Bronce,“ und ohne Widerrede müssen seine Befehle vollzogen werden. Aber er ist sich dabei bewußt, nur den Vortheil des Volkes im Auge zu haben, und das Herrschen ist ihm nicht blos persönliche Leidenschaft, sondern er sieht es als Gottes Ordnung an und will, daß diese Ordnung überall beachtet werde, von oben herab soll jeder Untergebene seinem Vorgesetzten eben so gehorsam sein, wie ihm. Während Friedrich I. den Erweis seines fürstlichen Ansehens in äußerem Prunke suchte, hat Friedrich Wilhelm in seinem einfachen Rocke, auf seinem hölzernen Schemel, in seinem geraden, derben Soldatentone doch eben einen höheren Begriff von seiner königlichen Stellung als Jener; aber vor Allem fühlt er sich für seinen Staat verpflichtet und lebt nur seines Staates wegen. Er muß daher Alles wissen, was in jedem Zweige der Verwaltung vom Größten bis zum Kleinsten gethan wird, er muß erfahren, was in jedem Theile seines Staates vorfällt, ohne ihn darf Nichts gethan werden. Er arbeitet von früh bis spät, er schläft kaum und immer unruhig; ihn halten die schlechtesten Wege, Wind und Wetter, Eis und Schnee nicht ab; ohne alle Bequemlichkeit ist er immer auf, zu Wagen oder zu Pferde, immer eilig, Nichts geht ihm schnell genug; so bietet er allen Beschwerden Trotz. Dasselbe verlangt er von seinen Beamten, seinen Dienern, weil er sie dafür bezahlt, daß sie arbeiten sollen. Er selbst bewacht Alles unablässig. Alle Beamten zittern vor ihm, weil Keiner vor seiner Eontrole sicher ist. Er erfährt, daß der Thorschreiber in Potsdam die Bauern srüh vor dem Thore warten läßt, ohne zu öffnen; eines Morgens geht er selber hin, findet den säumigen Beamten noch im Bette und prügelt ihn mit den Worten: „Guten Morgen, Herr Thorschreeiber," höchst eigenhändig aus dem Bette heraus. Er wollte, die ganze Nation sollte so einfach leben und so thätig und betriebsam sein wie er*). Das Heer unter Friedrich Wilhelm; die langen Kerls. Seine Thätigkeit ging, wie gesagt, vor Allem auf die Vermehrung und Vervollkommnung des stehenden Heeres hinaus. Er nannte die Soldaten,,seine lieben blauen Kinder" und widmete ihnen wirklich eine Art väterlicher Zärtlichkeit, wiewohl er es als guter Vater, wie wir sehen werden, an sehr strenger Zucht nicht fehlen ließ. Während seiner Regierungszeit ist die Armee von 48,000 Mann, wie er sie vorfand, fast auf das Doppelte vermehrt worden. Schon im Jahre 1719 zählte dieselbe 54,000, im Jahre 1740, dem Todesjahre des Königs, 83,500 Mann. Es war natürlich nicht leicht, diese großen Truppenmassen aus der beschränkten Einwohnerzahl des Landes zusammenzubringen und doch mußte wenigstens der größte Theil aus den Landeskindern genommen werden. Die freiwilligen Werbungen reichten nicht Hin, und so geschah es, daß junge dienstfähige Leute auch mit Gewalt fortgenommen wurden. Doppelt saftig wurden die Aushebungen dadurch, daß die Werber in gegenseitigem Wetteifer sich oft in denselben Ortschaften durch listige oder gewaltsame Wegführung *) Stenzel, Itt.

9. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 224

1888 - Berlin : Hertz
224 Sorge für Die stabte und Gewerbe. auf dem Throne, den erhabenen Berus, ein Schirmherr der Protestanten von Deutschland zu sein, und nachdem ihm seine geistlichen Räthe versichert, daß die Salzburger keine Schwärmer, sondern ehrliche Lutheraner seien, erklärte er ihnen, er wolle sie, wenn ihrer auch etliche Tausend wären, in seinem Lande aufnehmen. Er begnügte sich nicht, ihnen freien Landbesitz in Preußen mit allen Rechten und Vortheilen anderer Colonisten zuzusichern, sondern schickte ihnen auch Reisegeld auf die ganze Dauer der Reise. Die Auswanderer schlugen dann in freudigem Gottvertrauen den Weg nach Berlin ein, wo sie feierliches Glockengeläute, sowie das Wohlwollen des Königs, seiner Familie und der ganzen Bevölkerung empfing. Ihre Zahl wuchs bis über 15,000, und sie siedelten sich fast sämmtlich in Preußen, besonders in Lit-thauen, um Memel, Tilsit, Gumbinnen und Insterburg an, wo ihnen guter Acker, Wiesen, Weide, Fischerei und Wälder überlassen, auch das nöthige Vieh und Acksrgeräth großentheils unentgeltlich gewährt wurde. Auch Kirchen und Schulen errichtete ihnen ihr neuer Landesfürst, und that überhaupt Alles, um ihnen die preußische Heimath so lieb zu machen, wie die frühere. So erhob sich an den Grenzen des Reiches eine neue Schöpfung, und im Jahre 1799 konnte der Kronprinz Friedrich voll Freude schreiben: „Die Erde ist wieder angebaut, das Land bevölkert; bet König hat es weder an eigener Mühe, noch an dem, was Andere antreiben kann, fehlen lassen, keinen Aufwand hat er erspart, Hunderttausend denkender Wesen verdanken ihm ihr Dasein oder ihr Glück." Der Anbau der Städte erfreute sich ebenso wie der Landbau der fürsorglichen Theilnahme des Königs: besonders die Hauptstadt Berlin. Die Friedrichstadt wurde um die Hälfte erweitert, die großen Plätze in der Mitte der Stadt, welche jetzt wegen ihrer Schönheit bewundert werden, die prächtige Wilhelmsstraße mit ihren Palästen wurden damals angelegt. Der König versuhr dabei zum großen Theile mit einer gewissen Härte, indem er wohlhabenden Bürgern geradezu befahl, neue Häuser zu bauen. Er wies den Leuten Plätze an, gab ihnen allenfalls auch einen Theil des Baumaterials, und nun mußten sie ohne Widerrede an den Bau heran. „Der Kerl hat Geld, muß bauen," hieß es beim Könige, und da waren alle Gegenvorstellungen unnütz oder sogar gefährlich. — Noch mehr geschah für Potsdam, welches durch den Willen der branbenburgischen Fürsten ans einem morastigen Boben, den man erst mühsam ausfüllen mußte, zu künftiger Herrlichkeit entstanb. Der Wohlstanb der gewerbtreibenben Klassen und die Hebung des vater-länbischen Gewerbfleißes lagen dem Fürsten gleichfalls sehr am Herzen. Es war ihm ein Aergerniß, daß so viel Gelb aus seinem Lanbe nach Frankreich, Hollanb und England für die von bort gekauften Waaren ging: das sollte anders werben. Um das Gelb im Lanbe zu erhalten und zugleich die gesunkenen Gewerbe wieber zu beleben, verorbnete er zunächst, daß alle Bekleibnngs-stücke seiner Soldaten nur aus einheimischer Waare gefertigt werben sollten; balb legte er auch den übrigen Unterthanen die Pflicht auf, sich bei ihrer Bekleidung blos preußischer Wollenstoffe zu bedienen. Er kannte die Mittel, sich Gehorsam zu verschaffen, und brachte es dahin, daß bald Niemand mehr an die fremden Waaren dachte. Es lag ihm besonders an der Hebung der Wollmanusaklur in feinen Landen; bamit aber die Tuchmacher den ihnen ge-

10. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 341

1888 - Berlin : Hertz
Friedrich Wilhelm als Kronprinz; erste Schritte Friedrich Wllhelm's. 34! er mißbilligte das lockere Treiben desselben, und es entstand daher eine scheue, gegenseitige Zurückhaltung zwischen Beiden. Im Jahre 1765 wurde Friedrich Wilhelm mit Elisabeth Christine, der Tochter des Herzogs Karl von Braunschweig, verheirathet, aber ihre Ehe war unglücklich und wurde schon im Jahre 1769 wieder getrennt. Elisabeth lebte seitdem bis an ihren späten Tod in Stettin. Friedrich Wilhelm »erheiratete sich zum zweiten Male mit Friederike Luise von Hessen-Darrnstadt, mit welcher er sechs Kinder hatte. Doch auch diese Ehe war keine wahrhaft glückliche, weil Friedrich Wilhelm's Herz sich vielfach im unerlaubten Umgange mit anderen Frauen fesseln ließ, unter welchen die Tochter des Kammermusikus Enke, welche später zur Gräfin Lichten an erhoben wurde, eine besonders große Rolle bis zu des Königs Tode spielte. Um mit der Verwaltung und Rechtspflege bekannt zu werden, wohnte Friedrich Wilhelm seit 1768 den Sitzungen des Kammergerichtes und des geheimen Ober-Tribunals bei und erhielt besonderen Unterricht von mehreren hohen Beamten; dagegen versäumte es Friedrich der Große, den Kronprinzen durch Betheiligung an den Regierungsgeschäften selbst in diese einzuweihen und durch anhaltende Beschäftigung seine Kraft zu stählen. Die ersten Lchritte des neuen Fürsten. Als Friedrich Wilhelm durch den Tod seines großen Vorgängers auf den Thron erhoben wurde, herrschte in Europa noch tiefer Friede, und der neue König konnte sich der inneren Regierung unbehindert widmen. Um den verstorbenen Fürsten in einem feiner treuesten Diener zu ehren, machte er noch am Sterbelager Friedrich's den Minister von Hertzberg, welcher bei den späteren politischen Verhandlungen dessen größtes Vertrauen genossen hatte, zum Ritter des schwarzen Adlerordens. Die wichtigste That aber, wodurch Friedrich Wilhelm seinen Regierungsantritt bezeichnete, war die Abschaffung der Regie und des T a b a k s - n n d K a f f e e m o n o p o l s. Zur großen Genugthuung des preußischen Volkes wurde die französische Finanzwirthschaft, deren Mängel und Uebelstände übrigens auch Friedrich der Große mehr und mehr eingesehen hatte, abgeschafft und die französischen Beamten entlassen. Dem Generaldirector der Regie ließ der neue König sogar den Proceß machen, doch konnte keine Veruntreuung der Staatseinkünfte gegen denselben erwiesen werden. Um den Ausfall, der in der Staatskasse durch die Aufhebung der Regie entstand, zu decken, wurden freilich manche neue Steuern auferlegt oder alte erhöht, so daß der Vortheil besonders für den armen Mann nicht eben bedeutend war. Um so größer war die Unzufriedenheit, als die Regierung später aus Geldverlegenheit doch das Tabaksmonopol wieder herstellte. Friedrich Wilhelm's wohlwollender Sinn zeigte sich vorzüglich in der Milderung der großen Härte, mit welcher bis dahin die Soldaten behandelt wurden. Seit dem alten Dessauer war die Herrschaft des Stockes im preußischen Heere einheimisch gewesen; man hatte die größte Strenge für nöthig gehalten, um die aus allen Ländern geworbenen Leute im Zaume zu halten, und durch Furcht am Entlaufen zu hindern. Es war auf den Uebungsplätzen etwas ganz Gewöhnliches, daß höhere und niedere Offiziere schalten, stießen und schlugen, und auch auf den Wachtparaden kam es vor, daß gemeine
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